Das gelbe K-Symbol am
Sgns 696,
4558 709, gibt an, dass der Wagen mit einer Komposit-Sohle ausgestattet ist, hier mit dem Zusatz für die Verwendung des Typs "Cosid 810".
Foto:
7.4.2011, dl
|
|
Güterzüge verursachen wegen der traditionell eingesetzten Grauguss-Bremsklötze viel Lärm.
Durch die Reibpaarung Stahl auf Stahl wird die Lauffläche der Räder aufgeraut, wodurch dann das Rollgeräusch erzeugt wird. Den Lärm direkt an der Quelle zu bekämpfen, steht deshalb hinter dem Konzept der Komposit-Sohle oder in Kurzform K-Sohle genannt.
Bei der so genannten "Flüsterbremse" handelt es sich um eine angepasste Bremsvorrichtung mit Bremsklötzen aus einem speziellen Verbundstoff, der beim Bremsen eine glatte Lauffläche auf den Rädern erzeugt.
Verbundstoffsohlen und -beläge bestehen in der Regel aus mehreren Komponenten: Reibmaterialien (Eisenspäne, Messingwolle, mineralische Fasern), Bindemittel (Melaminharze, Phenolharze, synthetischer Kautschuk), Füllstoffe (Kreide, Talkum, Glimmer), Gleitmittel (Graphit, Sulfide, Koks), Reibstützer (Harze, Gummimehl) und Hilfsstoffe (Weichmacher, Lösemittel, Vulkanisatoren).
Der Geräuschpegel wird um bis zu zehn Dezibel gesenkt. Für das menschliche Gehör bedeutet das eine Halbierung des Lärms.
Seit 2003 ist die K-Sohle zugelassen, Railion hat neue Wagen bereits seit 2001 mit der K-Sohle bestellt, obwohl die Regularien auf EU-Ebene erst seit Beginn des Jahres 2007 verpflichtend sind.
Zwischen 2003 und 2008 werden 3.100 Railion-Wagen mit der Flüsterbremse ausgestattet.
Bei Realisierung des Investitionsprogramms sollen bis Ende 2009 weitere 5.800 Wagen hinzukommen.
Langfristig sollen alle Güterwagen im deutschen Schienennetz - etwa 135.000 Wagen inklusive der Wagen privater Anbieter - mit einer Flüsterbremse ausstattet werden, um flächendeckend eine merkliche Lärmreduzierung zu erreichen.
Zur Finanzierung der hierfür benötigten rund 600 Millionen Euro wird auf das Lärmsanierungs-Programm des Bundes gesetzt.
Seit Ende 2010 wird als Weiterentwicklung der K-Sohle die
LL-Sohle in einem Pilotprojekt an Güterwagen unterschiedlicher Bauart getestet.
Quelle:
- Railways, Nr. 2 von 2007
- Railways, Nr. 1 von 2011
|